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Schätze aus Kalocsa

• Buch der Psalmen
MS 382, um 1438

• Paulusbriefe
MS 371, 1250 k.

 

   
 

Schätze aus Kalocsa

Eine CD-Reihe herausgegeben von der Kathedralbibliothek von Kalocsa und Studiolum

• 
Vol. 1: Buch der Psalmen, MS 382
  (Böhmen, um 1438)

• Vol. 2: Paulusbriefe, MS 371
  (Paris, um 1250)

• Geschichte der Kathedralbibliothek
   von Kalocsa
 

 


Zusammengestellt von:
• Zita Grócz
   (Kathedralbibliothek von Kalocsa)
• Tamás Sajó, Antonio Bernat Vistarini
   (Studiolum)
Englische Version: John T. Cull
   (College of the Holy Cross)
Deutsche Version: Sonja Lucas
   (Deutsche Stiftung Denkmalschutz)

Edition: 2008 – ISBN 963-87196-1-3

Bestellung:

Preis: € 35

 

Die Glossen des Petrus Lombardus zu den Paulusbriefen

Petrus Lombardus, Glossa in epistolas beati Pauli, MS 371
Paris um 1250
300 fols. 337 ×264 mm, Pergament

Eine der wertvollsten Handschriften in der Erzbischöflichen Bibliothek von Kalocsa enthält auf 300 Pergamentblättern die Erläuterungen des Petrus Lombardus zu den Briefen des Apostels Paulus. 14 figürliche und 13 ornamentale Initialen, die farbig und in Gold gehalten sind, verzieren den Codex (374 × 264 mm); zahlreiche weitere Initialen sind in roter und blauer Federzeichnung ausgeführt. Außerdem ist der Textkörper durch weitere Elemente hervorgehoben: Kopfzeilen, Abschnittsmarkierungen und rote Linien dienen der Akzentuierung mancher Textstellen. Die hölzernen Buchdeckel und (darauf eingebrannten) Superexlibri mit den Besitzerwappen lassen darauf schließen, daß sich dieser Band bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts in österreichischem Besitz befand. Bereits 1811 wurde er jedoch von Márton György Kovachich in dem Bestandskatalog seines heutigen Aufbewahrungsortes erwähnt.

Paulus, der dreizehnte Apostel Christi, wurde um das Jahr 5/10 v. Chr. in Tarsus geboren und starb zwischen 64 und 67 in Rom den Märtyrertod. Neben seiner Missionstätigkeit schuf er ein riesiges literarisches Werk. Seine Briefe waren im Mittelalter eine der wichtigsten Quellen der Theologie. Daher gehören sie zu den wenigen Bücher des Neuen Testaments, die in gesonderten Bänden kopiert wurden. Diese 13 an Gemeinden oder Einzelpersonen gerichtete Briefe erhielten im Mittelalter von mehreren Autoren Erläuterungen. Der Kommentar von Petrus Lombardus (um 1095-1160) gehört zu den interessantesten und am weitesten verbreiteten seiner Art. Sein Autor studierte an der Kathedralschule in Paris und wurde dort wahrscheinlich auch Professor. Er gehörte zu den herausragenden Scholastikern. Seine Sentenzen und Bibelkommentare wurden zu einem unverzichtbaren Bestandteil der universitären Lehre.

Die Funktion dieses Bandes erklärt seine ziemlich kleine, handliche Größe und bestimmt zugleich die Art seiner Gestaltung. Das Buch ließ nur Platz für kleine Initialen. Es besteht Grund zu der Annahme, dass die meisten Abschriften dieses Werks in Paris angefertigt wurden. Denn hier entstand in der Mitte des 13. Jahrhunderts die Handschrift, die als Grundlagentext – auch für das Exemplar in Kalocsa – verwendet wurde. In dieser Pariser Ursprungsfassung ist das Buch zweispaltig angelegt, wobei der in Großbuchstaben geschriebene Text des jeweiligen Briefs mit der entsprechenden Glosse in kleinerer Schrift alterniert – auch in ein und derselben Spalte. Außerdem forderte es das Schriftbild, dass jeder Apostelbrief durch eine figürlichen Initiale oder eine Szene eingeleitet wird, während der dazugehörende Kommentar mit einer Schmuckinitiale beginnt.

Der Codex in Kalocsa folgt ebenfalls diesem Muster. Seine Besonderheit gegenüber der Ursprungsfassung besteht darin, daß die P-Initialen zu Beginn der Paulusbriefe nicht mit dem Porträt des Autors oder einer auf die Textpassage bezogene Illustration geschmückt sind, sondern vielmehr mit Ereignissen aus dem Leben des Paulus, seiner Bekehrung oder seinem Tod. Die Pariser Herkunft dieser Handschrift zeigt sich nicht nur durch ihre Machart und ihr Schriftbild, sondern auch durch Stilmerkmale. Die Gestalten in den Initialen mit figürlichen Szenen sind vor einen vereinfachten Hintergrund gesetzt, der nur wenige Bildelemente enthält. Die Anordnung der Figuren ist gut zusammengestellt und proportioniert, mit schwungvollen und differierten Bewegungen. Ihre Gesichter und nackten Körperstellen sind mit feinen Linien ausgeführt. Die Kleidung ist stoffreich und ausdrucksvoll wiedergegeben. Der Bildhintergrund ist in der Regel gold gehalten; und unter den Farben dominiert Rot, Blau und Rosa, abgesehen von dem Weiß der Inkarnate, was typisch für die Pariser Buchmalerei der Zeit ist. Eine Bereicherung der Schmuckinitialen sind die Grotesken und Blätter, die aus spiralförmigen Kletterpflanzen wachsen. Der Stil und die Figurentypen unseres Bandes stehen mit einer Aristoteles-Handschrift in Verbindung, die sich in Genf, im Musée d’art et d’histoire de Genève (Ms. Lat. 78), befindet. Aufgrund dieser Ähnlichkeit kann man den Band in Kalocsa als Werk als eine Pariser Arbeit aus der Mitte des 13. Jahrhunderts ansehen.

Auswahlbibliographie:

Csontosi János, Catalogus manuscriptorum... In: Magyar Könyv Szemle, 1883. 47. sz.; Radocsay Dénes-Soltész Zoltánné, Francia és németalföldi miniatúrák Magyarországon. Budapest, 1969. 11., 7. sz.; Boros István: A Kalocsai Főszékesegyházi Könyvtár kéziratkatalógusa. 1850 előtti kéziratok. Bp. 1989, 362. sz.; Boros István: A Kalocsai Főszékesegyházi Könyvtár. Bp. 1994, p. 49.; Wehli Tünde-Boros István, Bibliák Kalocsán. Kalocsa, 1996. 3. sz.; Eleen, L., The Illustration of the Pauline Epistles in French and English Bibles of the 12th and 13th Centuries. Oxford, 1982.

 

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